Quel­le: ECONO

Das Start-up Fin­match ist eigent­lich auf Finanz­the­men für den geho­be­nen Mit­tel­stand spe­zia­li­siert. Jetzt öff­nen die Stutt­gar­ter ihr Por­tal für wei­te­re Unter­neh­men. Man wol­le damit Fir­men bei der Bean­tra­gung von Coro­na-Hil­fen unter­stüt­zen, wie Grün­der Mar­tin Hipp sagt

Stutt­gart. Fin­match öff­net das Finan­zie­rungs­por­tal in der aktu­el­len Lage, damit Bun­des- und Lan­des­mit­tel zur Coro­na-Unter­stüt­zung schnell bean­tragt wer­den kön­nen. Was wol­len Sie damit errei­chen, Herr Hipp?

Mar­tin Hipp: In unse­rer täg­li­chen Arbeit beschäf­ti­gen wir uns mit Finan­zie­rungs­an­fra­gen von Unter­neh­men und berei­ten die dafür erfor­der­li­chen Unter­la­gen soweit auf, dass sie effi­zi­ent bei Ban­ken und ande­ren Kre­dit­ge­bern bear­bei­tet wer­den kön­nen. Dafür ste­hen uns selbst ent­wi­ckel­te tech­no­lo­gi­sche Tools eben­so zur Ver­fü­gung wie die gro­ße Erfah­rung unse­res Teams.
Bis­her waren wir auf “nor­ma­le” Finan­zie­run­gen des geho­be­nen Mit­tel­stan­des spe­zia­li­siert, auch hier schon unter Berück­sich­ti­gung der “Bei­mi­schung” von För­der­mit­teln. Durch die Coro­na-Kri­se neh­men wir uns nun aber auch ver­stärkt der Erschlie­ßung des aktu­el­len KFW Schutz­schil­des an, da unse­re Tech­nik auch hier eine schnel­le, digi­ta­le und lücken­lo­se Auf­be­rei­tung gewähr­leis­tet. Ob KFW-Kre­dit oder “nor­ma­le” Finan­zie­rungs­an­fra­ge, die Pro­zess­schrit­te sind die Gleichen.

Also kann sich jetzt jedes Unter­neh­men im Fin­match-Por­tal anmelden?

Hipp: Unser Fokus liegt auf mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men mit guter Boni­tät und einem Finan­zie­rungs­be­darf ab 500.000 Euro. Dar­auf sind unse­re Tech­no­lo­gien und Bera­ter ein­ge­spielt und kön­nen rasch hel­fen. Im Ein­zel­fall wei­chen wir aber auch schon mal davon ab!

Irgend­wie klingt es nach einer ver­steck­ten Marketingmaßnahme…

Hipp: Das ist es aber nicht! Aus mei­nen frü­he­ren Tätig­kei­ten in ver­ant­wort­li­chen Posi­tio­nen ver­schie­de­ner Unter­neh­men und aus der täg­li­chen Arbeit bei Fin­match weiß ich: Schon in nor­ma­len Zei­ten sind Finan­zie­rungs­fra­gen spe­zi­ell für den Mit­tel­stand her­aus­for­dernd. Jetzt herrscht aber eine Aus­nah­me­si­tua­ti­on und die Ver­ant­wort­li­chen haben tau­send Din­ge gleich­zei­tig zu erle­di­gen, von Anträ­gen auf Kurz­ar­beit bis zur Ein­rich­tung von Heim­ar­beits­plät­zen. Auf Sei­ten der Ban­ken sieht es nicht anders aus, uns errei­chen immer mehr Rück­mel­dun­gen über einen Antrags­stau auf­grund der Aus­nah­me­si­tua­ti­on. Wir haben ein­fach mit unse­rer Platt­form die tech­no­lo­gi­schen Vor­aus­set­zun­gen und das Know-how, um die not­wen­di­gen Unter­la­gen digi­tal, schnell und effi­zi­ent zu erfas­sen und den Ban­ken beschluss­fä­hig zu präsentieren.

Sie wer­den den Ser­vice aber nicht für ein Dan­ke­schön anbieten?

Hipp: Auch als Start-up müs­sen wir natür­lich kos­ten­de­ckend arbei­ten, aber unterm Strich wer­den wir  erfolgs­ab­hän­gig bezahlt.

Noch mal kon­kret gefragt: Was kann Fin­match bes­ser als andere?

Hipp: Ver­ein­facht gesagt matchen wir täg­lich Kre­dit­an­fra­gen und Kre­dit­ge­ber. Dafür haben wir ein spe­zi­el­les Online­por­tal auf­ge­baut, in der digi­tal alle erfor­der­li­chen Unter­la­gen für die Kre­dit­an­fra­ge hin­ter­legt wer­den. Die Anfra­ge wird dann von unse­ren Exper­ten auf­be­rei­tet und im Dia­log mit dem Kun­den zu einem beschluss­fä­hi­gen Kon­zept auf­ge­ar­bei­tet. Die­ses Kon­zept stellt Fin­match dann den ent­spre­chen­den Ban­ken vor. Im Nor­mal­fall errei­chen wir durch unse­re effi­zi­en­te Vor­be­rei­tung einen unter­schrifts­rei­fen Ver­trag inner­halb von zehn Tagen.

Die Hil­fen sol­len vor allem über die L‑Bank und die KFW aus­be­zahlt wer­den. Haben Sie mit die­sen Insti­tu­ten eben­falls Erfahrung?

Hipp: Ja, die L‑Bank gehört bei­spiels­wei­se auch zu unse­rem Netz­werk­part­ner und auch mit der KFW ste­hen wir in regem Aus­tausch. Wir haben also auch hier Erfah­rung und ken­nen die Anforderungen.

Die Poli­tik auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne hat in Sachen Coro­na-Unter­stüt­zung von “büro­kra­tie­ar­men” und schnel­len Hil­fen gespro­chen. War­um braucht man dann die­sen Auf­wand in der Vorbereitung?

Hipp: Aus­sa­gen in einer Pres­se­kon­fe­renz sind eine Sache. Die Aus­ge­stal­tung der kon­kre­ten Hil­fen unter ande­rem durch Ver­ord­nun­gen zeigt dann aber erst, wel­che Hür­den es tat­säch­lich gibt. Aber egal wie hoch die Hür­den letzt­end­lich sind: Anträ­ge müs­sen immer sau­ber und kor­rekt gestellt wer­den, damit sie schnell bear­bei­tet wer­den kön­nen. Unse­re Bera­ter haben wie gesagt die lang­jäh­ri­ge Erfah­rung, um effi­zi­ent unter­stüt­zen zu kön­nen, von der Antrag­stel­lung bis zur Aus­zah­lung der Mittel.

Dan­ke für das Gespräch, Herr Hipp!