Biomethan – Eine attraktive Zukunftsinvestition für den Mittelstand
Biomethan bietet nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell große Chancen. Erfahren Sie, wie Investoren und Unternehmen von attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten profitieren können.
Biomethan – Eine zukunftssichere Investition für den Mittelstand
Die Energiewende verlangt nach neuen, nachhaltigen Lösungen. Seit dem Jahr 2000 hat die Biogasproduktion in Deutschland erheblich zugenommen, getrieben durch politische Maßnahmen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Mit mittlerweile rund 10.000 Biogasanlagen spielt die Branche eine wesentliche Rolle in der dezentralen Energieversorgung. Doch bei klassischen Biogasanlagen zeichnet sich zunehmend ein Wandel ab – sowohl in technischer als auch in finanzieller Hinsicht. Insbesondere für mittelständische Unternehmen und Investoren eröffnet sich hier eine neue Chance: Biomethan.
Entwicklung der Biogasproduktion seit 2000
Mit dem Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000 begann der starke Ausbau von Biogasanlagen in Deutschland. Die Vergütung für den eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energien hat diesen Sektor zunächst beflügelt. Besonders Landwirte und kleinere Betreiber profitierten von den staatlichen Förderungen. Der Fokus lag auf der Stromproduktion durch das direkte Verfeuern von Biogas. Doch dieses Modell stößt zunehmend an seine Grenzen. Steigende Betriebskosten und sinkende EEG-Vergütungen nach 20 Jahren Laufzeit setzen die Betreiber unter Druck. Auch die Flächenkonkurrenz bei der Biomasseerzeugung und ökologische Bedenken führen zu einem Umdenken in der Branche.
Finanzierungshürden klassischer Biogasanlagen
Klassische Biogasanlagen stoßen immer häufiger auf Finanzierungsprobleme. Die initialen Investitionskosten sind hoch und die Betriebskosten für Wartung, Personal und Substratversorgung stiegen in den vergangenen Jahren sukzessive an. In Kombination mit einer fixen EEG-Vergütung bzw. einer unsicheren Vergütungssituation nach dem Auslaufen des EEG-Förderzeitraums entstehen dabei für viele Anlagen finanzielle Risiken im Hinblick auf die Finanzierbarkeit. Banken und Investoren betrachten diese Risiken zunehmend kritisch, was die Finanzierung neuer Projekte erschwert.
Abgrenzung Biogas vs. Biomethan – Vorteile von Biomethan
Biogas und Biomethan unterscheiden sich wesentlich in ihrer Nutzung und Aufbereitung. Während Biogas in seiner Rohform hauptsächlich zur Stromproduktion in Blockheizkraftwerken genutzt wird, kann aufbereitetes Biomethan durch ein zusätzliches Verfahren Erdgasqualität erreichen und so in das in Deutschland gut ausgebaute Erdgasnetz eingespeist werden. Dieser entscheidende Unterschied bringt mehrere Vorteile:
- Flexibilität: Biomethan kann unabhängig von Standort und Netzanschluss überall genutzt werden. Es lässt sich als Heizenergie, Treibstoff sowie zur Stromerzeugung verwenden.
- Speicherbarkeit: Im Gegensatz zu Strom kann Biomethan im Gasnetz gespeichert werden, was eine flexible und bedarfsorientierte Nutzung ermöglicht. Diese Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch erlaubt eine saisonale Nutzung von Biomethan insbesondere in Zeiten, in den fluktuierende Erneuerbare Energien wie bspw. Wind- & Solarenergie nur in begrenztem Umfang Strom erzeugen.
- Unabhängigkeit von EEG-Vergütungen: Da Biomethan vielseitig einsetzbar und vermarktbar ist (Strom- & Wärmeproduktion, direkte Wärmeerzeugung, Kraftstoff, stoffliche Nutzung in der Chemieindustrie …) ist es nicht an die fixen Vergütungsstrukturen des EEG gebunden.
Gerade diese Vorteile machen Biomethan für Investoren und mittelständische Unternehmen interessant, die eine diversifizierte Energieversorgung anstreben oder eigene Anlagen errichten wollen.
Politische Anreize und Ziele für den Ausbau von Biomethan
Im Zuge der Energiewende und im Interesse einer resilienten Energieversorgung hat insbesondere auch die Gasversorgung in Europa stark an Bedeutung gewonnen. Die Europäische Kommission will im Rahmen des REPowerEU-Plans die Abhängigkeit Europas von unter anderem russischen fossilen Brennstoffen verringern und die Widerstandsfähigkeit des EU-weiten Energiesystems stärken. Dies soll zum einen durch Diversifizierung der Gaslieferungen durch höhere Importe von Flüssigerdgas (LNG) erfolgen. Zum anderen soll auch die Produktion von Biomethan deutlich ausgeweitet werden.
2021 stellte die Europäische Kommission mit „Fit for 55“ ein Paket an reformierten und neuen Richtlinien und Verordnungen vor, das die Umsetzung des „European Green Deals“ zum Zweck hat. Darin war insbesondere ein starker Ausbau der europaweiten Produktionskapazitäten von Biogas auf 17 Milliarden m³ Biomethan vorgesehen.
Infolge des Ukraine-Kriegs wurde dieses Ziel von der Europäischen Kommission nun im Rahmen des REPowerEU-Plans mit 35 Milliarden m³ Biomethan bis 2030 praktisch verdoppelt. Unter Berücksichtigung der Kapazitäten von aktuell rund 3 Milliarden m³ Biomethan soll sich die EU-weite Produktion bis 2030 somit rund verzehnfachen.
Dazu gibt es attraktive Anreize wie Steuervergünstigungen, Förderprogramme und Investitionszuschüsse. Die Verwendung von Biomethan als Kraftstoff bspw. im Schwerlastverkehr kann daneben aufgrund der erheblichen Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilen Brennstoffen zu weiteren Zusatzerträgen führen. Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) soll zukünftig Emissionen im Verkehrssektor verringern. Bei Nichterfüllung der Emissionsreduktion drohen hohe Strafzahlungen, weshalb sich fortschrittliche Biokraftstoffe durch die Anrechenbarkeit an die THG-Quote einer immer höheren Nachfrage erfreuen. Betreiber von Biomethananlagen können hierdurch zusätzliche Erlöse durch sogenannte THG-Prämien erzielen.
Diese Rahmenbedingungen verbessern die Wirtschaftlichkeit und damit die Finanzierungschancen für solche Anlagen erheblich.
Finanzierbarkeit von Biomethananlagen
Im Vergleich zu klassischen Biogasanlagen bieten Biomethananlagen eine stabilere und diversifizierte Ertragsstruktur, die für Investoren und Banken gleichermaßen attraktiver ist. Durch die Einspeisung in das Gasnetz und die Nutzung in verschiedenen Bereichen ergeben sich zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten, was die finanzielle Planungssicherheit erhöht und die Finanzierbarkeit trotz steigender Betriebskosten verbessert.
Insbesondere in Ländern wie Deutschland mit einem bestehenden und alternden Biogasanlagenbestand ergibt sich dabei neben dem Neubau von Biomethananlagen auch weiteres Potenzial für die Biomethanproduktion durch das sogenannte „Repowering“ von alternden Biogasanlagen.
Für Betreiber von alten Biogasanlagen, Investoren sowie mittelständische Unternehmen bieten sich daher interessante Investitionschancen, die nicht nur zur Reduktion der Energiekosten, sondern auch zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit in der Energieversorgung beitragen können. Die Investition in Biomethan stellt somit eine zukunftssichere Lösung dar, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugt.
Sie planen das Repowering Ihrer alternden Biogasanlage oder eine Investition in eine neue Biomethananlage? Kommen Sie gerne auf uns zu. Unsere Experten im Bereich Projektfinanzierung sowie Zuschüsse & Fördermittel unterstützen Sie gerne bei der Erschließung der optimalen Finanzierungsstruktur für Ihr Investitionsvorhaben.